Im Wald zwei Wege boten sich mir dar, und ich nahm den
der weniger betreten war.
Und das veränderte mein Leben.

Mein Handwerk

Getreu diesem Zitat von Robert Frost, beschloss ich mit Mitte zwanzig, mir einen Lebenstraum zu erfüllen.

Schneidern ist Leidenschaft, Kunst, Handwerk – und Familientradition. Ich bin mit dem Schneiderhandwerk aufgewachsen. Mein Großvater war Herrenschneider, meine Mutter Damenschneiderin. Schon als kleines Mädchen saß ich abends in der Werkstube.

Es war nur eine Frage der Zeit, bis ich in die Fußstapfen meiner Familie trat. 2013 war es dann soweit, ich verließ mein geliebtes Unterfranken, um in Niederbayern eine Ausbildung zur Maßschneiderin anzutreten. Dort absolvierte ich meine Lehrjahre in einer Designermanufaktur und einem Trachtenfachgeschäft mit Bestleistungen. Das Schneiderhandwerk war mir in die Wiege gelegt.

2016 zog es mich aus familiären Gründen dann an die Ostseeküste, wo ich meine kleine Schneiderei eröffnete. Neben meinen eigenen Projekten arbeitete ich mit Herzblut und Fingerspitzengefühl an jedem textilen Wunsch, den man mit Nadel und Faden bewältigen kann.

Im Januar 2020 zog mich mein Heimweh zurück nach Unterfranken. Der Standortwechsel konnte allerdings zu keinem schlechteren Zeitpunkt erfolgen, denn bereits 14 Tage nach der Eröffnung kamen die ersten Corona-Sanktionen. Nachdem ich mich ein Jahr durch die Auflagen kämpfte, entschied ich mich, die schwierige Zeit für eine Weiterbildung zu nutzen. Seit September 2021 arbeite ich nun in Mannheim an meinem Meistertitel.

Schneiderin Corina Breunig

Meine Projekte

Schon immer passte mein Kleidungsstil nicht zu den Vorstellungen der Modemacher.

Seit vielen Jahren bewege ich mich in der schwarzen Szene, für die sich im letzten Jahrzehnt erst nach und nach ein Markt bildete. Also habe ich mir vieles selbst kreiert. Vom Empirekleid zum Tournürenrock gefallen mir vor allem außergewöhnliche, extravagante Outfits. Ich freue mich dann schon immer auf die nächste Gelegenheit, ein solches Stück auszuführen.

Meine Heimat ist das Bundesland Bayern. Trachten haben da eine große Tradition und bei ihren Trägerinnen einen hohen Stellenwert. Nicht auszudenken, wenn auf der Dult ein zweites Exemplar auftaucht. Einzigartige Dirndl zu kreieren, ist da eine schon fast pragmatische Schlussfolgerung. Qualität eine Selbstverständlichkeit.

Auch als begeisterte Airsoftspielerin habe ich bald angefangen, mir meine Uniform selbst zu nähen. Airsoft wurde in Deutschland erst 2002 legal und die Zahl der spielenden Frauen erfüllt bis heute nicht die Absatzträume der Großindustriellen. Jedoch wollte ich mich mit taktischen Kompromissen nicht zufrieden geben.

Wenn ich etwas tue, dann richtig – und das spiegelt sich in jedem meiner Werke wieder.